Secobarbital
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Secobarbital als Schlafmittel

Secobarbital ist ein 1934 patentiertes Barbiturat, das in einigen Ländern noch heute als Schlafmittel oder zur Sedierung vor medizinischen Eingriffen verwendet wird. In Europa ist es nicht mehr als Fertigarzneimittel erhältlich. In den USA wird es noch unter dem Namen Seconal vertrieben. Obwohl es heute Schlaf- und Beruhigungsmittel gibt, die ebenso zuverlässig wirken wie Barbiturate, aber weniger Risiken bergen, haben diese Substanzen in bestimmten Fällen immer noch ihren Nutzen.

Einnahme von Secobarbital

Secobarbital wird in Form von Kapseln zur oralen Einnahme angeboten. Zur Behandlung von Schlaflosigkeit erfolgt die Einnahme in der Regel kurz vor dem Zubettgehen. Zur Linderung von Angstzuständen vor medizinischen Eingriffen erfolgt die Einnahme ein bis zwei Stunden vor dem Eingriff. Es ist wichtig, dass die Patienten die ärztlichen Anweisungen genau befolgen.

Schlafstörungen sollten sich innerhalb von sieben bis zehn Tagen nach Beginn der Einnahme von Secobarbital bessern. Der Arzt oder die Ärztin sollte benachrichtigt werden, wenn keine Besserung eintritt, sich die Probleme sogar verschlimmern oder wenn Veränderungen der Gedanken oder des Verhaltens auftreten.

Secobarbital sollte in der Regel nur kurzzeitig angewendet werden. Bereits nach etwa zwei Wochen entwickelt sich eine Toleranz. Das Medikament wirkt dann nicht mehr so gut wie zu Beginn. Bei längerer Einnahme ist eine Abhängigkeit sehr wahrscheinlich. Deshalb wird dieser Wirkstoff als Schlafmittel selten länger als zwei Wochen verschrieben. Auf keinen Fall sollten Patientinnen und Patienten eine höhere Dosis als verordnet einnehmen, die Häufigkeit der Einnahme erhöhen oder die Behandlungsdauer überschreiten.

Auch beim Absetzen ist ärztliche Beratung erforderlich. Eine abrupte Beendigung der Therapie ist im Allgemeinen nicht zu empfehlen. Meist wird die Dosis in kleinen Schritten reduziert. Wird Secobarbital zu schnell abgesetzt, kann es zu Angstzuständen, Muskelzuckungen, Zittern der Hände oder Finger, Schwäche, Schwindel, Sehstörungen, Übelkeit, Erbrechen oder Ein- und Durchschlafstörungen kommen. Auch schwerere Entzugssymptome wie Krämpfe oder extreme Verwirrtheit können auftreten.

Wechselwirkungen

Secobarbital hat Wechselwirkungen mit einer Vielzahl anderer Wirkstoffe. Dazu gehören nicht nur verschreibungspflichtige, sondern auch rezeptfreie Medikamente, Vitamine, Nahrungsergänzungsmittel, pflanzliche Produkte und Alkohol.

Dazu gehören vor allem Blutverdünner, einige Hormone, Antihistaminika, MAO-Hemmer, Antidepressiva, Steroide, Erkältungsmittel sowie die meisten Schmerz-, Beruhigungs- und Schlafmittel. Genauere Informationen finden Sie in der Packungsbeilage.

Erhältlichkeit

In Deutschland sind derzeit keine Produkte mit diesem Wirkstoff in Apotheken erhältlich. Er ist aber weiterhin verkehrs- und verschreibungsfähig. In der Schweiz gilt eine ähnliche Regelung. Wer also in Europa ein Medikament mit Secobarbital kaufen möchte, wird in der Regel auf US-Importe stoßen. Zu beachten ist jedoch, dass der Umgang damit ohne Zulassung oder Verschreibung nicht erlaubt ist.

Quelle

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  1. […] oder versehentlichen Überdosierung. Bei den inzwischen weitgehend vom Markt genommenen Barbituraten war das Risiko wegen ihrer geringen therapeutischen Breite noch relativ hoch. Wesentlich sicherer […]

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