Fast alle Demenzkranken schlafen schlecht. Oft können sie nicht mehr zwischen Tag und Nacht unterscheiden, irren nachts durch die Wohnung und verletzen sich im Dunkeln. Für die Pflegenden kann das eine große Belastung sein. Erschwerend kommt hinzu, dass gängige Schlafmittel wie Zopiclon bei Demenz nur unter Vorbehalt empfohlen werden.
Nebenwirkungen gängiger Schlafmittel
Die Behandlung von Schlafstörungen erfolgt mit beruhigenden und schlaffördernden Mitteln (Zopiclon, Zolpidem, Zaleplon oder Benzodiazepine), doch ist es nicht immer sinnvoll, den Schlaf ausschließlich mit Medikamenten wiederherzustellen. Ein Grund dafür ist, dass sich der Schlafrhythmus auch bei gesunden Menschen verändert. Mit zunehmendem Alter verschieben sich die Schlafzeiten. Die meisten Senioren gehen abends früh zu Bett und stehen morgens früh auf. Der Tiefschlaf nimmt ab, der Leichtschlaf dagegen zu. Körperliche Beschwerden nehmen zu; Schmerzen und Harndrang führen zum Aufwachen.
Die Symptome des Alterns werden durch Demenz verstärkt. Degenerative Veränderungen im Gehirn stören den Biorhythmus und auch die innere Uhr. In vielen Fällen ziehen sich die Betroffenen tagsüber in den Schlaf zurück und sind nachts wach, da zu viele Nickerchen am Tag die Schlafqualität in der Nacht beeinträchtigen. Der natürliche Wechsel zwischen Tag und Nacht wird nicht mehr wahrgenommen oder falsch interpretiert. Depressionen können den Schlaf zusätzlich stören.
Zur Verbesserung des Schlafes werden bei älteren Demenzkranken vor allem die „Z-Medikamente“ Zopiclon, Zolpidem und Zaleplon sowie niedrig dosierte Neuroleptika eingesetzt. Die Nebenwirkungen der Benzodiazepine (paradoxe Effekte wie vermehrte Unruhe, Muskelerschlaffung, Atemnot, Stürze) schränken jedoch ihre Einsatzmöglichkeiten ein. Die Medikation muss mit einer Therapie der körperlichen und psychiatrischen Begleiterkrankungen kombiniert werden. Bewährt haben sich unter anderem die Aktivierung der Betroffenen am Tage, der Einsatz von Antidementiva zur Verlangsamung des Krankheitsverlaufs, Lichttherapie und Bewegung an der frischen Luft.
Zopiclon bei Demenz nur mit Vorbehalten zu empfehlen
Z-Medikamente wie Zopiclon machen schnell abhängig. Sie sind daher nur für kurze Zeit, maximal vier Wochen, oder langfristig mit Unterbrechungen (drei bis fünf Einzeldosen pro Woche) geeignet. Bei sehr alten Patienten nehmen die Ärzte oft eine leichte Abhängigkeit in Kauf. Die Risiken müssen in jedem Einzelfall gegen den gewünschten therapeutischen Effekt abgewogen werden. Um besser kontrollieren zu können, wer Zopiclon kaufen kann, unterliegt der Wirkstoff der Verschreibungspflicht.
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