Warum Diazepam als Schlafmittel kaum noch verschrieben wird

Seit den 1960er Jahren wird das Sedativum und Hypnotikum Diazepam als Schlafmittel eingesetzt. Es wird auch zur Behandlung von Angstzuständen und Muskelkrämpfen verwendet. In den letzten Jahren sind die Verschreibungen als Schlafmittel jedoch zurückgegangen. Obwohl Diazepam wirksam beim Einschlafen ist, hat es auch potenzielle Risiken und Nachteile, die vor der Einnahme berücksichtigt werden sollten.

Diazepam als Schlafmittel: Vorteile

Einer der Hauptvorteile von Diazepam ist sein schneller Wirkungseintritt. Diazepam erreicht seine maximale Wirkung im Körper innerhalb einer Stunde nach der Einnahme. Daher ist es eine geeignete Wahl für Personen, die schnell einschlafen müssen. Außerdem hat Diazepam eine lange Halbwertszeit. Es bleibt mehrere Stunden im Körper und sorgt so für einen lang anhaltenden Schlaf.

Diazepam als Schlafmittel: Risiken

Die Einnahme von Diazepam ist jedoch mit einigen Risiken und Nebenwirkungen verbunden. Dazu gehören Schwindel, Schläfrigkeit, Koordinationsstörungen, Verwirrtheit, Kopfschmerzen und Gedächtnisstörungen. Die langfristige Einnahme von Diazepam kann zu Abhängigkeit und Toleranz führen, was bedeutet, dass höhere Dosen erforderlich sind, um die gleiche Wirkung zu erzielen. Außerdem wird Diazepam nicht für schwangere Frauen oder Frauen, die schwanger werden wollen, empfohlen. Diazepam kann auch für Kinder und ältere Menschen gefährlich sein, da es zu Verwirrtheit und einem erhöhten Sturzrisiko führen kann.

Es ist auch zu beachten, dass Diazepam mit anderen Medikamenten interagieren kann, daher ist es wichtig, dass Sie Ihren Arzt über alle anderen Medikamente informieren, die Sie einnehmen. In Deutschland und den meisten anderen Ländern ist Diazepam verschreibungspflichtig, was angesichts der Risiken sicher sinnvoll ist. Im Internet und in einigen beliebten Urlaubsländern gibt es Apotheken, die Diazepam rezeptfrei verkaufen. Dies sollte jedoch nur im Notfall in Anspruch genommen werden.

Suchtgefahr nicht unterschätzen

Manche Menschen glauben, dass verschreibungspflichtige Medikamente von Natur aus sicher sind, solange sie offiziell zugelassen sind und von einem Arzt verschrieben werden. Einige verschreibungspflichtige Medikamente können jedoch genauso süchtig machen wie Kokain und Methamphetamin. Die Suchtgefahr von Benzodiazepinen ist seit langem bekannt. Manche Menschen verlassen sich zu sehr auf die entspannende und beruhigende Wirkung dieser Medikamente. Selbst wenn man Diazepam vorschriftsmäßig einnimmt, kann sich eine Toleranz und später eine Abhängigkeit entwickeln.

Um das Risiko einer Abhängigkeit zu vermeiden, verschreiben die meisten Ärzte nur eine begrenzte Menge Diazepam. Manche Patienten glauben jedoch, dass sie nur mit diesem Medikament gegen ihre Schlaflosigkeit ankommen, oder sie fühlen sich nicht wohl, wenn sie kein Diazepam einnehmen. Dies ist bereits ein Anzeichen für eine fortgeschrittene Abhängigkeit. In diesem Stadium lassen sich die Patienten oft Tricks einfallen, um an das Medikament zu kommen, ohne ihren Hausarzt aufzusuchen. Manche suchen mehrere Ärzte auf, in der Hoffnung, ein weiteres Rezept zu erhalten. Einige fälschen sogar Rezepte oder stehlen Diazepam aus dem Vorrat einer anderen Person. Selbst wenn sie bei dem Versuch ertappt würden, sich auf kriminelle Weise zu versorgen, würden die meisten von ihnen immer noch aus tiefster Überzeugung leugnen, dass sie überhaupt abhängig sind.

Alternativen

Für Menschen, die nach einer sicheren und wirksamen Methode zur Behandlung von Schlaflosigkeit suchen, gibt es mehrere andere Möglichkeiten. Nichtmedikamentöse Behandlungen wie kognitive Verhaltenstherapie und Entspannungstechniken sind wirksam und haben wenig Nebenwirkungen. Auch pflanzliche Mittel wie Baldrian, Kamille und Passionsblume können helfen, den Schlaf zu fördern. Schließlich gibt es verschiedene rezeptfreie Schlafmittel wie Melatonin und Diphenhydramin, die für manche Menschen hilfreich sein können. Zusammenfassend kann gesagt werden, dass Diazepam ein wirksames Schlafmittel sein kann, aber auch potenzielle Risiken und Nebenwirkungen hat, die berücksichtigt werden müssen. Es ist daher wichtig, alle Behandlungsmöglichkeiten mit einem Arzt zu besprechen, bevor eine Entscheidung getroffen wird.