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Zolpidem: das Aspirin des Teufels?

Illustration Zolpidem

Das Schlafmittel, das Tesla-Chef Elon Musk nimmt, hat es in sich. Oft habe er nur die Wahl zwischen einer schlaflosen Nacht und Ambien (Handelsname von Zolpidem in den USA), sagte er der New York Times. Seine ehrliche Aussage ließ den Börsenkurs seines Konzerns abstürzen und sorgte für Unruhe im Aufsichtsrat. Auch der Schauspieler Charlie Sheen hat eine Meinung zu dem Medikament. Für ihn ist Zolpidem „das Aspirin des Teufels“.

Sheen: „Zolpidem ist das Aspirin des Teufels“

Es ist allgemein bekannt, dass der in Ambien enthaltene Wirkstoff Zolpidem Nebenwirkungen hat und abhängig machen kann. Weltweite Bekanntheit erlangte das Medikament durch Prominente, die sich damit in ernsthafte Schwierigkeiten brachten. So versuchte die Schauspielerin Roseanne Barr einen rassistischen Tweet mit den Nebenwirkungen des Medikaments zu entschuldigen. Der Kongressabgeordnete Patrick Kennedy verursachte einen Verkehrsunfall, an den er sich am nächsten Tag nicht mehr erinnern konnte. Tiger Woods soll 2009 unter dem Einfluss von Zolpidem gegen einen Hydranten gefahren sein, und der ehemalige Footballspieler Darren Sharper soll das Medikament mehreren Frauen verabreicht haben, um sie zu vergewaltigen. Der Schauspieler Charlie Sheen bezeichnete Ambien als „das Aspirin des Teufels“.

Die meisten Pharmakologen sind sich einig, dass das Medikament angesichts seiner Risiken viel zu häufig verschrieben wird. Der Hersteller Sanofi setzt damit in den USA jährlich über 300 Millionen Dollar um. Auch in Europa ist es erhältlich, allerdings unter dem Markennamen Stilnox. Wie alle Substanzen aus der Gruppe der so genannten „Z-Drugs“ kann es starke Nebenwirkungen auslösen, die von Gedächtnisstörungen bis zum Schlafwandeln reichen.

Die US-Arzneimittelbehörde warnt davor, am Tag nach der Einnahme von Zolpidem Auto zu fahren. Das Tückische an der Droge ist, dass man sich am nächsten Tag zwar wach und völlig unbeeinträchtigt fühlen kann, das Reaktions- und Urteilsvermögen aber tatsächlich auf dem Niveau eines Betrunkenen liegt.

Trotz der bekannten Gefahren ist Zolpidem in allen Bevölkerungsschichten sehr beliebt, auch bei prominenten Schauspielern oder Politikern. Amerikanische Medien berichten, dass sogar der Leibarzt von Donald Trump auf langen Flügen Zolpidem an seine Mitreisenden verteilt, damit diese die Reisezeit schlafend überbrücken können.

Weniger Verschreibungen, höhere Dunkelziffer

Die zahlreichen, zum Teil sehr grotesken Vorfälle der letzten Jahre haben dazu geführt, dass das „Aspirin des Teufels“ heute seltener verschrieben wird. Für eine Entwarnung ist es aber noch zu früh. Oft wird nur der Wirkstoff gewechselt. Statt Zolpidem erhält der Patient dann zum Beispiel das chemisch eng verwandte Zopiclon, das hinsichtlich Nebenwirkungen und Abhängigkeitsrisiko ebenso problematisch ist. Abhängige Patienten, die kein ärztliches Rezept mehr erhalten, weichen zudem häufig auf andere Bezugsquellen aus (z. B. kann Zolpidem vielerorts rezeptfrei über das Internet bezogen werden) und tauchen dann in keiner Statistik mehr auf.

Quelle: manager-magazin

Original-Tweet von Musk zu "Aspirin des Teufels"

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Comments
  1. […] dem Siegeszug der Z-Substanzen (Zopiclon, Zaleplon, Zolpidem) hat Halicon an Bedeutung verloren. Doch nach wie vor gibt es viele Ärzte und Patienten, die nicht […]

  2. […] Menschen gehen in die Apotheke und holen sich dort ein Medikament wie Zolpidem oder Zopiclon als Schlafmittel. Andere versuchen es zuerst eher mit Yoga  oder natürlichen […]

  3. It works quite well for me

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